Unsere Schutzkleidung
Im Gegensatz zu Früher hat sich die Schutzkleidung stark gewandelt. Während zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Feuerwehrleute noch mit schwarzen Baumwolluniformen ihren Dienst taten, wurde die Schutzkleidung im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt. Allerdings bot auch der bis 1998 von den meisten Feuerwehren Bayerns verwendete olivgrüne Schutzanzug kaum eine Schutzwirkung.
Eine Erneuerung stellt hier der Schutzanzug Bayern 2000 dar, der in einer landesweiten Beschaffungsaktion von den meisten Feuerwehren eingeführt wurde. Neu hinzugekommen ist auch eine mehrlagige Einsatzjacke und -hose, die speziell für den Innenangriff bei Bränden entwickelt wurde. Im lauf der letzten Jahre wurden immer mehr Ausrüstungsgegenstände zum Standard in den Feuerwehren, so auch in Hurlach.
Näheres zu den einzelnen Schutzanzugarten können sie weiter unten erfahren.
Schutzanzug Standard
Der Standardschutzanzug der Feuerwehr Hurlach bestand bis zum Jahr 2014 aus dem bayernweit üblichen Schutzanzug "Bayern 2000". Im Zuge eines Kompletttausches der Schutzkleidung wurden jetzt auch für Feuerwehrangehörige ohne Atemschutzträger Funktion mehrlagige Überjacken beschafft. Aufgrund ihrer höherer Schutzwirkung, Kälteschutz und ihrer Membrane gegen Wasser, Chemikalien und andere Flüssigkeiten wurde diese Jacke zum neuen Standard. Auch die Hosen wurden durch zweilagige Hosen inklusive Membrane und Knieverstärkungen ausgetauscht. Ergänzt wird die Schutzkleidung durch Schutzhandschuhe und im Jahr 2016 neu beschaffte GFK-Feuerwehrhelm mit Visir.
Schutzanzug für Atemschutzträger
Die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Hurlach sind seit Juni 2007 durchgängig mit 4lagigen Überjacken und -hosen ausgestattet. Bis Juni 2007 waren nur 4 Überjacken als Poollösung verfügbar. Die Jacken und Hosen entsprechen sowohl der EN 469 als auch der Hupf Teil 1 und Teil 4b. Diese Normen geben die Herstellungsrichtlinien für Schutzkleidung für den Innenangriff wieder. Im Innenangriff können durch Phänomene wie Flash Over, Backdraft und Roll Over gefährliche Situationen für Feuerwehrleute entstehen. Diese dicke Schutzkleidung kann dafür ein gutes Maß an Schutz liefern und helfen, dass die Feuerwehrleute solche Phänomene unverletzt überstehen. Zusammen mit der auf diese Kleidung zugeschnitten Taktik können auch Brände besser und sicherer bekämpft werden.
Zur Schutzausrüstung für Geräteträger gehören auch Flammschutzhauben, die den Kopfbereich bedecken, sowie spezielle Schutzhandschuhe für die Brandbekämpfung. Seit 2014 befindet sich die zweite Generation an Jacken und Hosen im Einsatz.
Schutzanzug mit angelegtem Atemschutzgerät
Für die Brandbekämpfung wird zusätzlich zur Ausrüstung für Atemschutzträger noch ein Pressluftatmer und eine Vollmaske angelegt. Durch diese unabhängige Luftzufuhr können Feuerwehrleute bis zu 30 Minuten im Brandrauch arbeiten und Feuer bekämpfen. Während in den 80igern und frühen 90igern Atemschutz hauptsächlich für den Innenangriff eingesetzt wurde, wird heutzutage bei den meisten Bränden, wie Fahrzeugbrände, Containerbrände, etc. Atemschutz angelegt. Dies ist eine zusätzliche Sicherheit für die Feuerwehrleute, da auch bei Bränden im Freien große Mengen an giftigen Gasen eingeatmet werden können. Auch kann man selbst bei kleineren Bränden nicht sicher sein, dass nicht etwas unvorhergesehenes passiert, wie Verpuffung von Benzindämpfen oder Gas-, Metall- und Fettexplosionen. Hierbei geht die Sicherheit der eingesetzten Kräfte immer vor.
Die Schutzausrüstung wird zudem durch eine Handlampe, ein Funkgerät und die Feuerwehraxt sowie einen Holster (mit Bandschlinge, Keilen und Kennzeichnungsstift) erweitert. Auch der Sicherheitsgurt wird im Innenangriff getragen.
Hitzeschutzanzug
Dies ist eine Erweiterung der Atemschutzträgerkleidung. Die Anzüge der Form II, bestehend aus Mantel und Handschuhen aus Hitze reflektierendem Material, werden bei Einsätzen mit großer Hitzeentwicklung getragen. Bei der Feuerwehr Hurlach sind 4 solcher Anzüge gelagert. Zum Einsatz würden diese zum Beispiel bei ausgedehnten Metallbränden kommen, da hier eine sehr große Hitze frei gesetzt wird.
Schutzkleidung für Arbeiten mit Kettensägen
Die normale Schutzkleidung wird hierbei um eine Schnittschutzhose erweitert, die vor Verletzungen bei Arbeiten mit Motorsägen schützen soll. Auch ein Waldarbeiterhelm gehört zur zusätzlich Ausrüstung.
Eisrettungs- und Überlebensanzug
Der Haupteinsatzzweck des Anzuges ist bei der Rettung eingebrochener Personen im Eis den vorgehenden Retter entsprechend zu schützen. Mit dem absolut Wasserdichten Anzug ist es möglich bis zu 6 Stunden im 0°C kalten Wasser auszuharren. Ein Eigenauftrieb unterstützt den Träger beim Schwimmen bzw. hält ihn über Wasser. Durch die integrierte Rettungsschlaufe kann der auf dem Eis vorgehende Retter gesichert werden.