Eisrettungsanzug
Ende August konnte die Feuerwehr Hurlach einen neuen Eisrettungs- und Überlebensanzug in Empfang nehmen. Dieser Anzug ermöglicht es, eingebrochene Personen schnell und sicher zu retten. Da die Einsatzkraft durch den Anzug entsprechend geschützt ist, kann hier auf ein langwieriges Vorgehen mit z.B. Steckleiterteilen verzichtet werden. Durch den Anzug ist es möglich bis zu 6 Stunden im 0°C kalten Wasser zu überleben. Ein Eigenauftrieb untersützt den Träger beim schwimmen, bzw. hält diesen über Wasser. Der Anzug stellt somit eine enorme Verbesserung der Sicherheit für die zahlreichen Schlittschuhläufer auf dem Hurlacher Badesee dar. Ein entsprechendes Ereignis im Winter 2011, das glimpflich endete, veranlasste die Gemeinde und die Feuerwehr zu diesem Schritt der Beschaffung.
Sind Personen im Eis eingebrochen, bleiben je nach körperlicher Statur, Panik des Betroffenen und Kleidung nur etwa 10 Minuten Zeit, bis ein kritisches Stadium der Unterkühlung (so genannte "danger zone") erreicht wird. Hierbei sinkt die Körpertemperatur auf unter 32°C, die Muskeln erstarren und es wird nahezu unmöglich, sich über Wasser zu halten. Kurze Zeit später folgt die Bewusstlosigkeit und ein Herz-Kreislaufstillstand.
Eine Rettung ist somit nur innerhalb der ersten 10-15 Minuten mit relativ hohem Erfolg möglich. Rechnet man hierbei noch die Alarmierungs- und Anfahrtzeit gegen, bleibt tatsächlich nur ein kleiner Spielraum für die eigentliche Rettung übrig. Das Konzept zur Eisrettung sieht daher vor, dass sich bereits im Gerätehaus/auf Anfahrt eine Einsatzkraft mit dem Überlebensanzug ausstattet und bereits im Fahrzeug mit Leinen entsprechend gesichert wird. Am Einsatzort eingetroffen begibt sich der Feuerwehrangehörige mit dem schwimmfähigen Spineboard sofort auf das Eis und bewegt sich schnellst möglich Richtung des Eingebrochenen. Sobald dieser erreicht ist, wird er je nach Situation provisorisch gesichert/ergriffen und zusammen mit dem Retter auf eine sichere Stelle auf dem Eis gezogen. Hier kann eine weitere Sicherung erfolgen. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei im Anschluss an die eigentliche Rettung auch auf die Betreuung des Verunfallten gelegt. Die Feuerwehrangehörigen werden hierzu vor jedem Winter noch einmal speziell auf die Maßnahmen bei den verschiedenen Stadien der Unterkühlung geschult um auch nach der Rettung eine adäquate Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sicherzustellen.