Atemschutzgeräte
Das Atemschutzgerät ist mit Sicherheit eines der wichtigsten Geräte bei der Feuerwehr für die Brandbekämpfung.
Heute wird bei nahezu allen Bränden Atemschutz eingesetzt, nur bei kleineren Flächenbränden sowie Waldbränden wird unter normalen Umständen darauf verzichtet. Bereits bei kleinen Feuern mit anorganischen Stoffen können große Mengen Giftstoffe, wie Blausäure, freigesetzt werden, welche schon in sehr kleinen Mengen gefährlich sind. Ein sehr große Gefahr geht auch von dem Gas Kohlenmonoxid aus, welches schon nach wenigen tiefen Atemzügen zur Bewusstlosigkeit führt. Zudem schützt die Maske wirkungsvoll das Gesicht bei Phänomenen wie dem Flash Over oder sonstigen Verpuffungen/Explosionen.
Auch wird Atemschutz bei technischen Hilfeleistungen eingesetzt, falls Gefahrgut vorhanden ist. Mit den vier vorhandenen leichten Chemikalienschutzanzügen können so erste Erkundungsmaßnahmen und Menschenrettungen durchgeführt werden. Auch andere Feuerwehren können so z.B. bei Dekon-Maßnahmen unterstützt werden.
Bei der Feuerwehr Hurlach werden Pressluftatmer der Typen PSS 3000 und PSS 7000 von Dräger eingesetzt. Diese Modelle ersetzen seit Dezember 2009 die alten Modelle PA 80.
Die Funktion eines Atemschutzgerätes kann man sich hierbei wie bei einem Tauchgerät vorstellen. Der Luftvorrat von 6 Litern bei 300 bar Druck reicht für etwa 30 Minuten. Die Einsatzdauer hängt hier aber stark von der Belastung und der Schwere der Arbeit ab. Der Druck wird im Druckminderer und dem Lungenautomaten auf einen atemfähigen Druck umgewandelt.
Die Vollmaske vom Typ Dräger Panorama Nova oder FPS 7000 wird mit dem Pressluftatmer verbunden. Nun besteht eine unabhängiger Atemkreislauf.
Die Feuerwehrleute rüsten sich bereits auf der Anfahrt so weit wie möglich mit Atemschutz aus, um so schnell wie möglich mit Atemschutz vorgehen zu können. Bei Brandeinsätzen zählt nämlich jede Minute. Je schneller die Feuerwehrleute also vorgehen können, desto bessere Chancen bestehen auch für eventuell Vermisste im Brandobjekt.
Während dem Atemschutzeinsatz müssen die Geräteträger zudem von außen überwacht werden. Dies gibt zum einen dem Einsatzleiter einen Überblick, zum anderen ist dies für Atemschutzträger eine zusätzliche Sicherheit, da auch von außen der Luftverbrauch überwacht wird. Bei der Beschaffung der Atemschutztafel wurde bewusst ein einfacheres Modell einem elektronischen Modell vorgezogen. Bei der Atemschutzüberwachung muss sich jeder Geräteträger zu Beginn registrieren. Auch während dem Einsatz werden laufend Druck, Aufenthaltsort und Status abgefragt.
Um bei einem Atemschutzeinsatz den Geräteträgern zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten, wird im Einsatz weitere Zusatzausrüstung in Holstern am Atemschutzgerät getragen. So ist es möglich, dass jeder Geräteträger seine persönliche Lampe bei sich hat. Zur Ausrüstung gehört auch ein Holster mit einer Rettungsschere, sowie weitere Holster mit Keilen und einer Bandschlinge. Auch wird von jedem Geräteträger ein Totmannwarner mitgeführt, welche bei Bewegungslosigkeit einen lauten Ton und Positionsblitz von sich geben. So wird es ermöglicht, eventuell bewusstlose Atemschutzträger schnell zu finden.
Der Einsatz als Atemschutzträger ist eine der Interessantesten Tätigkeiten bei der Feuerwehr, allerdings auch eine der gefährlichsten. Daher ist es besonders für Atemschutzträger wichtig körperlich fit und belastbar zu sein. Auch sind mehrere jährliche Übungen neben den normalen Übungen vorgeschrieben um ein Hohes Maß an Wissen und Ausbildung zu garantieren.